Alt Gnigler Krampus Perchten Pass

fellmasken

Im Herbst des Jahres 1966 fassten der Gnigler Tapezierermeister Hans Brugger (damals 14 Jahre alt) und vier seiner Schulfreunde den Entschluss eine Krampus- und Perchtengruppe zu gründen. Inspiriert dazu wurde er schon Mitte der 50er Jahre als er mit Mutter und Vater beim Pongauer Perchtenlauf in St. Johann zuschauen durfte. Zur Begeisterung der Jugendlichen trugen sicher auch die vielen G’schichten der Brugger Mutter, einer gebürtigen Großarlerin bei.

Seit dieser Zeit bastelten und werkten die Burschen im elterlichen Betrieb der Brugger’s und schufen mit bescheidenen Mitteln die ersten Masken aus Fell sowie Pappmacheé. Die Kuhhörner bekamen sie beim Metzger Lettner. Als Fellanzüge dienten unter anderem umgedrehte Eisenbahnermäntel und andere Kleidungsstücke, auf die Fellreste geklebt oder angenäht wurden. Bis heute schier unvorstellbare Gewandvariationen entstanden

pappmachee-1970Mit Birken- und Weidenruten wurde unter Kuhglockenlärm und dem Rasseln der Ketten durch die Straßen Gnigl’s gelaufen.

In den folgenden Jahren schlossen sich immer mehr Gnigler Burschen der Gruppe um Hans Brugger an.

Im Jahr 1972 trat Hans Brugger an den Wirtschaftsverein „Gnigl aktuell“ unter dem damaligen Obmann Heinz Brodik heran, mit dem Wunsch in Gnigl einen Krampuslauf durchzuführen. Diese Idee wurde mit Begeisterung aufgegriffen und der 1. Gnigler Krampuslauf wurde veranstaltet.

Die ersten Holzmasken wurden geschnitzt und der Ruf der Gnigler Krampusse und Perchten war so gut, dass einige von ihnen (nur die mit holzgefertigten Masken) eingeladen wurden, beim Pongauer Perchtenlauf in Bischofshofen am Dreikönigstag teilzunehmen.

Die Geschichte der Gnigler Krampusse und Perchten ist seit jeher untrennbar mit der Geschichte des Gnigler Krampuslaufes verbunden. Der Stadtteil entwickelte sich aufgrund dieser Veranstaltung zu einer wahren Hochburg für Krampusse.

maske-mystik-brauchNeue Gruppen wie z.B. die Salzburger Nockstoaperchten entstanden. Gemeinsam nahm man am 1. Inngebirglichen Perchtentreffen in Pfarrwerfen am 1. Jänner 1991 unter dem Namen Gnigler Heubergperchten teil.

Durch die Entstehung „junger“ Passen in Gnigl hat man sich dazu entschlossen, den Namen auf „Alt Gnigler Krampus Perchten Pass seit -1966“ zu ändern.

Eine besondere Ehre erreichte die Gruppe im Jahr 1994 als der ORF-Salzburg unter ihrem damaligen Chefredakteur für Brauchtum Wolf-Dietrich Iser einen Fernsehbeitrag über die Alt Gnigler Krampusse und Perchten in „Salzburg Heute“ sendete. Dabei wurde die Art der Brauchtumspflege von Iser sehr gelobt, mit dem Wunsch unserer traditionellen Linie treu zu bleiben.

Über die Jahre stellt man sich immer wieder in den Dienst der guten Sache. So wurden unter anderem Auftritte bei Benefizveranstaltungen für Licht ins Dunkel, Schmetterlingskinder sowie Besuche in der Kinderkrebsstation des LKH-Salzburg, verschiedenen Seniorenheimen der Stadt durchgeführt. In den Kindergärten und Schulen wird seit fast dreißig Jahren Angstprävention und Aufklärungsarbeit zum Thema „Nikolaus und Krampus – was sind Perchten?“ geleistet.

Seit 2011 ist der Verein Alt Gnigler Krampus Perchten Pass – seit 1966 der offizielle Veranstalter des Gnigler Krampuslaufes. Im gleichen Jahr haben sich die Altgnigler als erste Krampus und Perchtengruppe der Stadt auch als Mitgliedsverein dem Gauverband der Salzburger Heimatvereine angeschlossen. Im Landesvorstand der Salzburger Heimatvereine ist Altgnigler-Obmann Hannes Brugger seit 2012 als Beirat tätig.

Bilder: Alt Gnigler Krampus Perchten Pass

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